Naturschutzaspekte für den Lingenfelder Altrhein

Entwurf! Diese Seite ist noch im Aufbau. (29.10.2008).
Kommentare jederzeit willkommen.
Z.B. per email an thomas@lingenfelder-altrhein.de
 

Bestandsaufnahme Tierarten:

Der Lingenfelder Altrhein bietet auf den ersten Blick beeindruckende Natur: Graureiher, Amphibien, Libellenarten, viele Arten von Wildgänsen.
Auch sehr seltene Vögel wie den Purpurreiher können Sie gelegentlich am Lingenfelder Altrhein beobachten.

Es fehlen im Lingenfelder Altrhein aber auch Tierarten, für die das Habitat geeignet scheint:
 - keine Ringelnattern. (Zum Vergleich siehe z.B. die Seiten unseres NABU über Ringelnattern im Glemstal bei Stuttgart).
 - keine Würfelnattern. (Klar, die sind eh schon sehr selten. Gab es vor der Rheinbegradigung bestimmt hier. Brauchen aber z.B. Kiesbänke.)
 - wenig Spechte: Es gibt recht wenig abgestorbene Bäume, die für viele Insektenarten und damit auch für Insektenfresser wie Spechte notwendig sind.
 - wenig Wasserfledermäuse: die wenigen abgestorbenen Bäume sind eher dünn und haben keine großen Baumhöhlen Z.B. für Eulen und Fledermäuse.
 - keine Rohrsänger: Dazu  fehlt Schilf
 - keine Bartmeisen. (Klar, die sind eh schon sehr selten und der Auenkomplex hat keine ausreichend großen Schilfflächen)
 - wenig Limikolen (trotz durchaus vorhandener Schlammflächen)
 - wenig Kormorane (Zumindest im Vergleich der Anzahl der Kormorane zur Anzahl der Angler).
 - keine Biber.

Bestandsaufnahme Habitateigenschaften:

Allgemein: Teilweise ausgebaggerte Altrheine, Weich- und Hartholzauen sowie ein System röhrichtbewachsener Gräben und seggenreicher Wiesen kennzeichnen den Auenkomplex zwischen Germersheim und Speyer.
Der Lingenfelder Altrhein hat überwiegend Stillwassercharakter mit Schwimmblattvegetation. Teilweise gibt es kleinere Schlammflächen.
Beiderseits gibt es Auwaldbänder. Die typische Zonierung des Auwalds mit niedrig gelegener Weichholzaue mit der Silberweide als einziger Baumart und höher gelegener Hartholzaue mit Eichen-Ulmen-Wäldern, ist kaum erkennbar. Teilweise gibt es Pappelbestände.
Ausgedehnte Röhricht- und Schilfbestände fehlen. Ebenso fehlt Pfeifengras.

Mögliche Entwicklungsziele:
Förderung von Röhricht- und Schilfbeständen durch verstärktes Freistellen geeigneter Standorte u.a. für röhrichtbewohnende Vogelarten
Förderung baumbrütender Vogelarten durch mehr Totholz und ggf. Einsatz von Nisthilfen.
Förderung baumhöhlenbewohnender Fledermausarten durch mehr Totholz und ggf. Einsatz von Nisthilfen.
Der südliche Kreis Germersheim gilt als einer von 4 möglichen Wanderwegen, wie Biber (castor fiber) in den nächsten Jahren nach Rheinland-Pfalz gelangen können.
  (Zuwanderung der Biber über die Moder aus Frankreich über den Rhein in die Zuflüsse Lauter, Otterbach und Erlenbach.
   Der Biber wandert bevorzugt entlang der Gewässer. Herrschen ungeeignete Lebensraumbedingungen entlang seiner Wanderwege, kann die Ausbreitung verlangsamt werden.)
Förderung der Schlammfluren und Flachufer, z.B. durch verstärktes Freistellen geeigneter Standorte u. a. für Laro-Limikolen,


Interessante Links dazu:

[1] Karte und Gebietsbeschreibung Berghausener und Lingenfelder Altrhein mit Insel Flotzgrün
     vom NABU Rheinlandpfalz mit "important bird areas" im Gebiet
     (http://www.nabu-rlp.de/html/spezial/iba/tabellen/rp047.html)

[2] Gebietsbeschreibung Berghausener und Lingenfelder Altrhein mit Insel Flotzgrün
  vom Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht, Rheinland-Pfalz
   (http://213.139.159.100/sdb/VSG_SDB_6716-402.pdf)

[3] "Biotopverbund am Rhein"
  von der internationalen Kommission zum Schutz des Rheins - Arbeitsgruppe Ökologie
  zeigt eine Bestandsaufnahme, Entwicklungsziele und Handlungsbedarf für jeden Rheinabschnitt separat.
  (http://www.iksr.org/fileadmin/user_upload/Dokumente/biotop_d.pdf)

[4] NABU Rheinland-Pfalz,
     NABU = Naturschutzbund = anerkannter Naturschutzverband
    ( http://www.nabu-rlp.de/start.html)

[5] BUND Rheinland-Pfalz, anerkannter Naturschutzverband  (http://www.bund-rlp.de/)

[6] GNOR = Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz = anerkannter Naturschutzverband
     (http://www.gnor.de/)

[7] Biberzentrum Rheinland-Pfalz (http://www.biberzentrum-rlp.de/)
     Sitz in Fischbach bei Dahn. Ziel: Bibermanagement nach Vorbild anderer Bundesländer aufbauen.
     2008 gibt es noch keine Biber in Rheinland-Pfalz. Mit Zuwanderung von Bibern wird gerechnet.

[8] Lebendige Rheinauen (http://www.lebendige-rheinauen.de/index.php?id=8)
      Die Bedeutung der Rheinauen bei Karlsruhe im Rahmen von Natura 2000,des europäischen Schutzgebietssystems von Vogelschutz- und FFH-Gebieten.
      Sehr schöne Powerpoint-Präsentation

[9] Landschaftsplanung Stadt Speyer mit Arten- und Biotopschutz für den Berghausener Altrhein
      (http://www.speyer.de/de/rathaus/pressedienst/fnp2020/LSP-Gesamt.pdf)
      Diese Schutzkonzepte sind sehr interessant. Vor allem die Kapitel ab S. 80.
      Dort wird auch zitiert aus der Vogelschutzrichtlinie (H=Hauptvorkommen):

6716-402 Berghausener und Lingenfelder Altrhein mit Insel Flotzgrün:
Scharzmilan (H), Eisvogel (H), Mittelspecht (H), Blaukehlchen (H), Purpurreiher, Wespenbussard, Rohrweihe,
Grauspecht, Schwarzspecht, Neuntöter, Wachtelkönig, Wasserralle, Wendehals, Schilfrohrsänger, Drosselrohrsänger,
Beutelmeise, Seeschwalben (H), Limikolen (H), Schwimmvögel (Tauchenten H), Gründelenten, Gänse(H), Kormoran (H), Möwen

[10] Fledermausschutz Rheinland-Pfalz
        (http://www.fledermausschutz-rlp.de/)
      

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